Rheinhessen
Rheinhessen – ein klingender Name mit großer Geschichte. Haben sich doch hier schon Römer getummelt, Kelten geschlagen, kirchliche Vertreter ihre Position verteidigt, Franzosen um die Region gekämpft und Preußen versucht, dem klimatisch verwöhnten Landstrich habhaft zu werden.
Die Region mit ca. 600.000 Einwohnern in Rheinland-Pfalz trägt den Namen, auf den die historische Zugehörigkeit des Gebietes verweist.
Lage
Rheinhessen umfasst in etwa eine Fläche von ca. 1.400 km² in Rheinland-Pfalz, die im Norden und Osten durch das Flußbett des Rheins begrenzt wird, im Westen von Nahe und Alsenz und im Süden seinen Abschluss in etwa durch die Verbindungslinie Worms/Kirchheimbolanden findet.
Bekannte Städte und Gemeinden sind die Landeshauptstadt Mainz, die am Rhein liegenden Kleinstädte Bingen, als Tor zum Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal bezeichnet, die Rotweinstadt Ingelheim, die Nibelungenstadt Worms, Oppenheim mit der bekannten Katharinenkapelle, Bodenheim mit einer Vielzahl urtypischer Straußwirtschaften, Nackenheim als Carl-Zuckmayer-Geburtsort, Nierstein mit seinem weit über die Landesgrenzen bekannten „Roten Hang“ und seit 07. Juni 2013 mit Stadtrecht versehen sowie der als Altiaia in der römischen Provinz Germania Superior gegründeten Stadt Alzey. Der geografische Mittelpunkt dieses beliebten und gemütlichen Landesteils liegt im Bereich Gabsheim, zur Verbandsgemeinde Wörrstadt gehörend.
Aufgrund der guten Infrastruktur und des bestens ausgeprägten Verkehrswegenetzes ist Rheinhessen auch bei Berufspendlern sehr beliebt.
Klima
Rheinhessen gehört neben der Oberrheinebene zu einer klimatisch „verwöhnten“ Zone Deuschlands und zählt zu den wärmsten und trockensten Gebieten mit gemessener Jahresdurchschnittstemperatur von 10,5° C - somit über dem Durchschnitt liegend. Die Erklärung hierfür bietet sich in der Lage zwischen Hunsrück, Odenwald, Taunus und Nordpfälzer Bergland sowie dem Verlauf des Rheingrabens. Angenehme Temperaturen durch häufige Süd-West-Wetterlagen mit Luftmassen aus dem westlichen Mittelmeerraum sowie Föhneffekte begünstigen Wein- und Obstanbau. Stärkere Regenfälle stellen eher die Ausnahme dar, da der Steigungsregen erst an der östlichen Bruchkante zum Tragen kommt. Die durchnittliche Sonnenscheindauer beträgt im rheinhessischen Hügelland ca. 1.600 Stunden, die Vegetationszeit liegt bei etwa 240 Tagen.
Geschichte
Die politisch relativ junge Region Rheinhessen wurde als linksrheinische Provinz des Großherzogtums Hessen (Residenz in Darmstadt) 1816 nach dem Wiener Kongress am grünen Tisch geschaffen. Zwischen 1916 und 1945 gehörte diese Provinz zum Volksstaat Hessen. Nach dem 2. Weltkrieg, 1946, wurde das neue Land Rheinland-Pfalz gegründet und in fünf Regierungsbezirke unterteilt. Im Jahr 2000 wurde dies wieder aufgelöst, so dass die politische Einheit Rheinhessens nicht mehr existiert. Aber was soll’s: die ökonomische Bedeutung blieb erhalten und die herrliche Weinregion erfeut sich nach wie vor größter Beliebtheit – sei es vom Erholungswert betrachtet oder der Nonchalance des umkämpften Gebietes – also von de rhoihessiche Gemütlichkeit - : hier lässt sich’s einfach gut leben ... und liebenswürdig ist es allemal!
Bereits zu römischer Zeit waren die Städte Mainz, Worms, Bingen und Ingelheim von großer Bedeutung, bedingen sie doch die Entstehung der Handelswege entlang der Flüsse, was im Besonderem für Deutschlands Hauptwasserader, den Rhein, gilt. Diese Tatsache erklärt vielleicht auch die Offenheit und Aufgeschlossenheit der Rheinhessen.